Keplers Supernova-Überrest im Röntgenlicht
Aikaterini Niovi Triantafillaki

Keplers Supernova-Überrest: Die jüngste Explosion in unserer Galaxie
Was hat dieses Chaos verursacht? Eine Art von Stern explodierte und bildete den ungewöhnlich geformten Nebel, den wir heute als Keplers Supernova-Überrest kennen. Doch um welchen Stern handelte es sich?
Das Licht dieser Explosion erreichte die Erde im Oktober 1604, also vor nur vier Jahrhunderten. Die Supernova erzeugte einen neuen, hellen Stern am Himmel des 17. Jahrhunderts im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus). Der Astronom Johannes Kepler und seine Zeitgenossen untersuchten das Himmelsereignis – noch ohne Teleskop – auf der Suche nach einer Erklärung für das neue Licht am Himmel.
Heute setzen Astronom:innen auf modernes Wissen über die Sternentwicklung und nutzen Weltraumteleskope, um die sich ausbreitende Trümmerwolke weiter zu erforschen. Mit Hilfe des Chandra-Röntgenobservatoriums haben wir nun Daten, die auf Elemente hindeuten, die typisch für eine Supernova vom Typ Ia sind. Die Untersuchungen zeigen, dass der explodierte Stern ein weißer Zwerg war, der durch Masseübertragung von einem roten Riesen-Begleitstern die Chandrasekhar-Grenze überschritt und dadurch zur Explosion kam.
Der Überrest ist etwa 13.000 Lichtjahre entfernt und gilt als die jüngste beobachtete Supernova in unserer Milchstraße.